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Die Salmerei – ein idealistisches Konzept zur Aufbesserung der Wildfischbestände in Kärnten

Der Kern der Salmerei liegt nicht in unseren bereits sehr bekannten hochwertigen Fisch-Veredelungsprodukten, sondern wurde in der Idee zweier Idealisten geboren.
Günter Palle, den ich ganz am Anfang meiner beruflichen Karriere in der Fischbranche traf, hat mich mit seinem enormen Wissen als Berufsfischer und seinem Gespür für Fische sehr viel weitergebracht und es ist eine Freundschaft mit regem Austausch entstanden.

So kam es, dass wir während des gemeinsamen Aufbaus der Marke „Wilder Fisch“ von Hanno Soravia die ersten Pläne schmiedeten, wie wir unseren Teil dazu beitragen könnten, etwas für Kärntens Gewässer zu tun. 2014 habe ich dann von Günter das hauseigene, über Generationen idealistisch betriebene, in Dellach am Millstätter See liegende Bruthaus gepachtet und alle rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen, damit wir loslegen konnten.

Auf Grund der geographischen Lage bestand von Vornherein eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Millstätter See und seiner Interessensgemeinschaft, ebenso mit dem Ossiacher See und seinen Protagonisten. Des Weiteren kümmerten wir uns auch um den Besatz zahlreicher kleinerer Fließgewässer, um idealistischen Besitzern und Verantwortlichen Unterstützung zu bieten.
Wir bieten also nicht nur Besatzmaterial an, sondern auch - wenn erwünscht - Bewirtschaftungskonzepte oder im kleinen Rahmen zumindest entsprechende Information.

Im Laufe der Zeit kam einiges an Zuchtanlagen, vorwiegend Quellwasserteiche im Bereich des Mirnocks hinzu, um auch die Möglichkeit zu haben, einen Mutterfischbestand aus den jeweiligen Wildfischen aufzubauen, auf den man immer Zugriff hat. Durch diese Absicherung kommen wir auch immer an Eimaterial, wenn die Natur einmal nicht mitspielt, und wir haben gleichzeitig das autochthone (an das betreffende Gewässer genetisch angepasste) Genmaterial gesichert.
Die Wasserversorgung des Bruthauses bringt einige sehr entscheidende Vorteile mit sich. Wir haben warmes Grundwasser zur Verfügung, aber auch das Oberflächen- und Tiefenwasser des Sees, was uns die Möglichkeit gibt, jede in Kärnten vorkommende Fischart mit den präferierten Temperaturen zu erbrüten.

Wir versuchen hierbei wirklich das Optimum, das die Natur vorgibt, einzuhalten. Wie wichtig das ist, sieht man bei nahezu allen Salmoniden (Lachsartigen), zu denen auch die Reinanke gehört. Bei höheren Temperaturen entstehen nämlich mehr Rogner (Weibchen) und bei niedrigeren Temperaturen mehr Milchner (Männchen). Daher lehnen wir persönlich die Kalterbrütung solcher Fischarten kategorisch ab, da wir einen möglichst selbst reproduzierbaren Bestand aufbauen wollen. Es sollte nicht die Zielsetzung sein, jedes Jahr künstlich nachhelfen zu müssen, auch wenn das wirtschaftlich auf den ersten Blick interessanter wirken würde.

Es gibt aber noch zahlreiche andere Fischarten in den Gewässern, die ebenfalls eine Stütze in der Populationsentwicklung benötigen. Neben den wirtschaftlich interessanten Arten wie Reinanke, Seeforelle, Bachforelle, Äsche, Hecht usw. kümmern wir uns auch um bedrohte Arten wie zum Beispiel die Nasen. Dieser früher massenhaft in der Drau vorkommende Schwarmfisch mit einer Größe bis ca. 65 cm ist heute nahezu ausgestorben. Hier konnten wir ein Projekt mit dem leider inzwischen verstorbenen und sehr geschätzten Vorreiter der Fischzucht in Kärnten, Johann Hafner aus Winkl im Rosental, umsetzen. Mit der Unterstützung des Fischereirevierausschusses Villach unter der Leitung von Fischereimeister Andreas Hofer (Kärnten Fisch) und der tatkräftigen Mitwirkung des Villacher Sport- und Zuchtfischereivereines unter der Leitung des damaligen Obmanns Siegfried Katholnig konnten wir über 8 Jahre hindurch mehrere Millionen Nasen in die Drau von Sachsenburg bis Rosegg besetzen.

Genau diese Projekte sind es, die uns antreiben, weiter zu forschen in der Erbrütung sogenannter Randfischarten, die zwar wirtschaftlich nicht so bedeutend sind, jedoch einen hohen Stellenwert in der Gesamtbetrachtung eines komplexen, ineinandergreifenden Ökosystems haben.